Dienstag, 12. Mai 2009

Zu Gast in Sucre

Mal wieder bloqueo (23.04)

...währenddessen die Polizei gemütlich Eis aß und sich ausruhte

las cunas con Doña Maria

Unsere Vorschulkinder

Ein Teil der Großen

Nationalmannschaft Warmis

Sucre!

Gräber des Friedhofes

....da rauchts, hab aber trotzdem verloren, 3 mal :(

Nationalmannschaft der Freiwilligen

Schuften für die neue Maschine (s.u.)

Sucre, Hauptstadt Boliviens, war Schauplatz des zweiten Treffens aller deutscher Freiwilligen der Hermandad in Bolivien. Eine illustre Runde, mit der wir, da es bei den meisten, aber ganz besonders bei mir, schon langsam aber sicher dem Abschied entgegengeht, über Erlebnisse, Erfahrungen und persönliche Veränderungen reflektiert haben. Sucre war dabei ein mehr als angenehmer Gastgeber. Die „kleine“ Stadt, in welcher der Kolonialstil vergangener Jahrhunderte noch sehr schön erhalten wurde und nicht, wie in den meisten anderen bolivianischen Großstädten, dem Druck der Gebäude, dem Verkehr, der Werbung, der Schnelligkeit, Hektik und Unruhe des 21.Jahrhunderts nachgegeben wurde, schaffte mit ihren Hügeln und engen Gassen eine vertrauliche Atmosphäre für das Treffen, nur dass man die Stadt leider nicht ausreichend kennenlernen konnte, da dafür dank Gesprächsrunden in geschlossenen Räumen mit, der Sonne wegen, zugezogener Vorhänge kaum Raum bestand. Doch das, was man aus dem Wiedersehen mitnimmt, sind weniger die Ergebnisse des selbigen, als vielmehr die Freundschaften, die tolle, zufriedene, andere, lachende Zeit, die man mit den anderen Freiwilligen verbringt. Wir sind wie eine Familie, wenn wir uns auch kaum sehen und jeder in seinem Projekt und Dorf oder Stadt mehr mit sich selbst beschäftigt ist, als mit dem großen Ganzen der Gruppe, aber das macht dieses Zusammenkommen zu etwas ganz Besonderem, da man sich schon lange darauf freut und dann merkt, dass man so viel gemein hat. In den Gesprächen außerhalb der großen Gruppe waren vor allem die Spuren, die dieses Jahr in uns allen hinterlässt und die auch wir hinterlassen, das Thema. Schon mit dem Blick zurück nach Deutschland gerichtet stellt man sich so viele Fragen, da man, abgesehen von Gedanken, die sich um Zukunft, Studium und dergleichen drehen, sich hier ein eigenes Leben geschaffen hat und dieses nicht aufgeben möchte, da man sich fragt, wie man in der deutschen Gesellschaft, die so anders zu der bolivianischen ist, schnell oder je wieder zurechtfindet oder ob dieses Jahr ganz schnell wieder aus dem Kopf verschwindet und man sich dem deutschen Trott, der so steif und gleichtaktig ist sofort wieder anpasst und nur noch im Herzen und auf dem Papier mal ein Jahr in Bolivien war...

Auch in Warmi gab es zuletzt große Veränderungen! Eine neue Maschine zur Seifenherstellung wurde gebraucht gekauft, ein italienisches Modell, welches mehr und schneller produzieren soll, als die beiden bisherigen, speziell angefertigten, Maschinen. „Die Neue“ ist ein riesiges blaues Monstrum, die, mit ihrem Gewicht von sicher zwei Tonnen, nicht nur schwer zu bewegen war, großes Gerät (ein Kran) und viele starke Hände waren nötig, um sie überhaupt zu bewegen, sondern auch die Frauen des Projektes schwer beeindruckte. Ich zitiere: „UUUUUUI, UIIII, so eine große Schraube, UUUI! Die frisst auch unsere Arme, wenn wir nicht aufpassen. UUUUUUI“ (Anm. d. Red.: Schraube um Rohseife in eine Richtung zu befördern, um dann Stücke pressen zu können.) oder etwas wie: „UUUUI, das wird ein Spaß, wenn du dich nicht benimmst, stecken wir dich da rein Tobi!! HAHAHAHA“ -.- Als Operation „blaue Maschine“ am Freitag, den 08.05. abgeschlossen war, herrschte nicht nur große Erleichterung, sondern auch Vorfreude , das neue Gerät auszuprobieren, doch damit muss noch bis Montag gewartet werden.