Dienstag, 9. Dezember 2008

Das war Che

Eine ganz normale Seminarstunde

Alle Freiwilligen mit Betreuern

Der Che und der Ich

Gruppenbild mit Che

Mein Nikolaus....

...in den Duenen

...und am Pool!!!

Hasta la victoria siempre! Was kann meine vergangene Woche besser beschreiben, als diese Worte. Der große Häuptling Ernesto „Che“ Guevara hatte alle Freiwilligen der Hermandad in Bolivien per Rauchzeichen in sein Land eingeladen und von „Rote Eule“ bis hin zu „Wildes Faultier“ waren alle seinem Ruf gefolgt und kamen in Scharen aus allen Bereichen des Landes, um den großen Manitu zu sehen. Doch zuerst wurden wir von seiner Sekretärin, „Kluge Welpin“, und ihren Helfern, unseren Gruppenleitern in Empfang genommen. Vallegrande nahm uns 25 Freiwillige behutsam, bewölkt und fröstelnd auf. Der „taller“ (etwa: Workshop), in dem wir unsere Projekte vorstellten, Probleme in der neuen Kultur und auf der Arbeit analysierten und besprachen, uns mit der politischen und gesellschaftlichen Realität Boliviens auseinandersetzten, hat uns alle nicht nur einander näher gebracht, sondern uns auch unserer Aufgabe bewusster gemacht. Das Kennenlernen anderer Freiwilliger, die sich zwar untereinander schon größtenteils kannten, mir jedoch unbekannt waren, hat mich nicht nur in einer zeitweise eingerichteten deutschen Kolonie leben lassen, da wir nur Deutsch sprachen -was nach so langer Zeit mit so wenig Muttersprache sehr gewöhnungsbedürftig war-, sondern auch fantastische Freundschaften und Blutsbrüderschaften schließen lassen, die mir einiges an Freude bereitet haben. Das Lachen war in jenen Tagen unser ständiger Begleiter und stets irgendwo zu hören. Am Sonntag, dem 30.11.2008, haben wir gemeinsam schließlich doch die erste Kerze des Advent zusammen angezündet und besungen.
Das Highlight, das wegen schlechten Wetters -ja so was gibt es auch im Sommer in Bolivien, zumindest in Vallegrande- immer wieder verschoben werden musste, war jedoch die Reise nach La Higuera, wo Ernesto Che Guevara ermordet wurde. Es ist ein kleines Dörfchen mitten im Nirgendwo des Halburwaldes Boliviens. Außer der Örtlichkeit der Hinrichtung und einigen Skulpturen, konnte man sich in dem Raum, in dem Che erschossen wurde, seine Geschichte durchlesen und sich dort auch verewigen. Nachdem dem großen Manitu also geopfert und gehuldigt hatten, ging es wieder heimwärts nach Vallegrande. Dort befindet sich die Wäscherei, in der das berühmte Foto Ches geschossen worden ist, auf welchem er zwar tot, doch mit offenen Augen und Oberkörper frei auf einer Liege zu sehen ist. Nachdem wir den letzten Abend mit Friedenspfeife und Regentanz haben ausklingen lassen. Hier möchte ich ein Zitat einer saarländischen Freundin anführen, die zum Abschluss meinte „Ach, war dat allet (s)che“ -die Dialekte der einzelnen Freiwilligen waren immer wieder ein Grund zur Freude und zum Besprechen.
Doch da war die Reise des jungen Tobi noch nicht vorbei. Mit zwölf der Freiwilligen setzte ich meinen Weg nach Santa Cruz fort. Tropisches Wetter erwartete mich dort, den ganzen Tag Sonne und eine ganz offene Bevölkerung. Nikolaus stand vor der Tür, beziehungsweise schon in der Tür und wir bereiteten uns, da wir alle immer gaaanz brav gewesen sind, unser eigenes Nikolausgeschenk. Einen Tag in „las lomas de arena“ (Sanddünen), die mitten im campo etwas außerhalb von Santa Cruz liegen. Riesige Sandlandschaften inmitten von Gestrüpp und tropischen Bäumen. Normalerweise soll es dort auch noch Lagunen geben, doch leider hatten wir nicht das Glück diese anzutreffen. Also quartierten wir uns, nach der Begehung und Durchquerung einer kleinen Schwester der Sahara, in einem Hotel ein, besser gesagt, an dessen Pool. So ließ es sich aushalten, mit vorher gekauften Früchten, Blick auf die Dünen und erfrischendem Wasser den Nikolaus bei 40°C zu verbringen, ein Traum!!...und natürlich in wunderbarer Gesellschaft. Wir konnten uns einige Späße über die Menschen daheim nicht verkneifen, denn es war einfach zu gut dort. Bei der Rückkehr hatten wir dann noch einiges Glück, denn wir wurden auf der Ladefläche eines Pickups mitgenommen, ohne auch nur den Versuch gemacht zu haben, zu trampen, der Fahrer hatte uns einfach gefragt und mitgenommen.Am Sonntag besangen wir dann zu zehnt in einem Taxi (ein ganz normaler Combi), den zweiten Advent und während sich der Rest der Truppe auf eine Bolivienreise gemacht hat, bin ich nach Cochabamba zurückgekehrt, um noch die letzten Tage mit den Kindern zu verbringen.

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