Montag, 2. März 2009

El carnavalero

Oruru I

Una diablada en Oruro

Bailarina de Tinku, yo, Bailarina de Tinku


Ein Karnevalssonntag (voher)

...und durchnässt (danach): Carol, Vicho, Marina, Nicole, Estefanie, yo, Nano

Cochabamba I

Caporales in Cochabamba


Bunt, laut, freudig, traditionell und anders – das ist der Karneval Boliviens. Am vergangenen Samstag, den 21. Februar, bin ich nach Oruro gereist, der Stadt in welcher der größte und beste Karneval des Landes stattfindet – nach Rio de Janeiro der zweitgrößte Südamerikas. Ich stand also um 5Uhr morgens auf, um gegen 10Uhr im Andenstädtchen Oruro zu sein, einer sonst tristen, grauen und leeren Stadt. Doch in diesen Tagen des Karnevals transformiert sie sich in das verrückte Zentrum der bolivianischen Festtage. Ich kam also an und das erste, was man tut, ist einen Plastik-poncho zu kaufen, da der ganze Tag eine einzige Wasserbombenschlacht der sich gegenüberliegenden Tribünen ist, an denen der „corso“ vorbeizieht. Neben Wasserbomben gibt es auch noch einen Schaum, mit dem sich die Menschen, trotz Verbot, gegenseitig ansprühen und welcher mir, während wir auf Platzsuche waren, fast zum Verhängnis wurde.
Zu Beginn des Umzugs sitzt man noch und klatscht nur mit den wild tanzenden und springenden Gruppen, die auf der Straße vorbeiziehen. Doch je länger der Tag wird, desto mehr wird auch auf den Tribünen – die einfache Holzbretter sind – getanzt, gesungen und gefeiert. Es war wahrlich ein Fest. Die traditionell gekleideten Tänzer – mal mit ein Meter hohen Federhüten, mal mit 8cm hohen Holzschuhen (auch Männer), mal als Bären, mal mit kurzen Röckchen, mal mit Glitzer, aber immer bunt, mit einem Lächeln auf den Lippen und mit vielen Tanzschritten bzw. -sprüngen-, die Kapellen – immer mit einfachen Rhythmen, die nur so zum Tanzen und Klatschen einladen, immer einheitlich gekleidet, immer laut und immer mit erschöpften, aber freudigen Gesichtern (die Trommler sind oft froh, wenn mal einer derjenigen Zuschauer, die auf der Straße tanzen und feiern, soweit sie nicht von den Polizisten zurück hinter die Absperrung geschickt wurden, ihnen das Instrument abnimmt und voller Freude, aber meistens falsch, loslegen und spielen)-, einfach alles war einzigartig und voller freudiger Emotion!
Auch Cochabamba war bis Dienstag, denn es gab allgemeines Karnevalsfrei, im Ausnahmezustand. Wasserbombenschlachten wo man auch hinschaute und viele Feiern. Diesen Samstag, den 28. Februar, ja erst nach Aschermittwoch, endete der bolivianische Karneval hier in Cochabamba mit dem Umzug der Saison, was von den Cochabambambinos nicht zu knapp zelebriert wurde. Es war ein einziger Freudentaumel, ein Fest voller Gesänge, Tänze und lachender Menschen – und ich mittendrin!

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